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Apollo Guidance Computer

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Apollo 16

Die Crew von Apollo 16: Thomas K. Mattingly II, John W. Young, Charles M. Duke Jr. [NAS1972]

Die Besatzung bestand aus:

  • John W. Young, Commander
  • Thomas K. "Ken" Mattingly II, Command Module Pilot
  • Charles M. Duke Jr., Lunar Module Pilot

Noch zwei Tage vor dem Start gab es Probleme mit einem Gyroskop-System der Trägerrakete. Erst zwei Stunden vor dem Start erfogte das "Go" und der Start verlief einwandfrei. Während der Reise zum Mond traten zwar auch einige Probleme auf, allerdings keine ernsthaften, sondern eher Lästigkeiten, wie z.B Farbe, die sich vom Lunar Module löste oder eine Antenne, sich sich verklemmte.

Am 19. April trat das Raumschiff in den Mondorbit ein, die Zündung dazu verlief einwandfrei. Am nächsten Tag verließen Young und Duke im Lunar Module das CSM. Dort verblieb Ken Mattingly und sollte nun das CSM in einen Kreisorbit um den Mond bringen. Dabei stellte er Probleme mit dem Backup-System fest, es gab Schwingungen; aus Sicherheitsgründen gab er daher keinen Schub und verblieb im bisherigen Orbit. Ohne Backup-System für den Schub hätten sich die Astronauten auf das Hauptsystem verlassen müssen, um wieder auf Kurs Richtung Erde zu gelangen. Aber was ist mit dem Lunar Module? Da dies auch Schub erzeugen kann, wurden die beiden Raumfahrzeuge wieder so Nahe wie möglich aneinandergebracht, um jederzeit andocken zu können. Damit waren die Astronauten zwar wieder relativ sicher, doch eine Mondlandung schien gefärdet. Währenddessen wurden auf der Erde zahlreiche Simulationen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Schwingungen keine Gefahr für das Raumschiff darstellten und die Mission fortgesetzt werden konnte.

Am 21. April 1972 landeten Young und Duke in der Descartes Formation. Ursprünglich hätten sie sich direkt nach der Landung mit den Experimenten beginnen sollen, doch das Problem mit dem Schub-System hatte 6 Stunden in Anspruch genomme, die Astronauten waren erschöpft und schliefen daher nach der Landung.

Nach einigen Stunden Ruhe begannen dann aber die Experimente mit der ersten EVA. Eines der Experimente, eine Heat-Flow-Experiment dass ursprünglich schon Apollo 13 durchführen sollte, misslang leider: Ein Kabel verhakte sich an Youngs Füßen. Aber die weiteren Experimente waren sehr erfolgreich. Apollo 16 hatte z.B. als erste Mission zum Mond auch astronomische Geräte dabei um Erd- und Sternbeobachtungen durchzuführen. Ebenso hatten sie einen Rover dabei und erkundeten die weitere Umgebung des Landestelle. Der Rover wurde dabei zahlreichen Geländetests unterzogen und bewährte sich bestens. Young konnte mit einem Portablen Messgerät auch das stärkste, bis dahin gemessene, Magnetfeld des Mondes feststellen.

Am nächsten Tag erfolgt EVA Nummer 2. Dabei führen die Astronauten mehr als vier Kilometer nach Süden und dabei bergauf. Dadurch kamen sie durch unterschiedliches Gelände, wodurch auch die Proben sehr divers ausfielen, die sie bei ihren sechs Zwischenstationen entnahmen. Ebenso führten sie weiterhin Messungen des jeweiligen lokalen Magnetfelds durch.

Nach einer dritten EVA starteten die Astronauten am 24. April wieder vom Mond und dockten am CSM an. Dort war Ken Mattingly in den zurückliegenden Tagen keineswegs untätig gewesen. Auch er führte Experimente durch und fertigte tausende Fotografien der Mondoberfläche an. Nach der Rückkehr seiner Kameraden führte er selbst eine EVA durch, um die Kassette mit den Aufnahmen vom Service Module in das Command Module zu holen. Ken Mattingly war ursprünglich bereits für Apollo 13 vorgesehen und gehörte zur Prime Crew. Doch er war einige Tage vor dem Start den Masern ausgesetzt gewesen. Und da er diese als Kind nicht hatte, wollte die NASA das Risiko nicht eingehen, dass die Krankheit möglicherweise während des Fluges bei ihm ausbricht. Daher wurde er drei Tage vor dem Start von Apollo 13 durch John Swigert ersetzt. Mit Apollo 16 hatte er nun endlich seine Mission zum Mond. Und die Masern sind bei ihm nie ausgebrochen.

Am 27. April 1972 landeten Young, Mattingly und Duke schließlich wieder wohlbehalten auf der Erde. Apollo war längst kein Technologieunterfangen mehr, um zu beweisen, dass Menschen zum Mond fliegen können; inzwischen nahmen wissenschaftlichen Aspekte einen zunehmend größeren Raum ein. Bereits in der Vorbereitung auf Apollo 16 wurden die Astronauten entsprechend geschult, z.B. in Geologie, um die für Proben interessantesten Gesteinsarten entdecken zu können. Apollo 16 bewies die immer wissenschaftlicher ausgerichtete Orientierung des Apollo-Programms in beeindruckender Weise.